Die Wahl der richtigen Matratze für ein Pflegebett ist von zentraler Bedeutung für das Wohlbefinden von pflegebedürftigen Menschen. Eine hochwertige Pflegebettmatratze kann nicht nur den Komfort erhöhen, sondern auch gesundheitliche Probleme vorbeugen. Hier erfahren Sie welche Matratze für Pflegebetten geeignet ist und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
Inhaltsverzeichnis
Woher bekommen Sie ein Pflegebett auf Rezept?
Wie wählt man die richtige Matratze für das Pflegebett?
Welche Arten von Matratzen für Pflegebetten gibt es?
Matratze für Pflegebett auf Rezept – Wer hat Anspruch?
Matratze für Pflegebett kaufen – Worauf sollte man achten?
Pflegebett Matratze richtig pflegen und reinigen
Wann sollte eine Pflegebettmatratze ausgetauscht werden?
Ein gesunder Mensch verbringt im Durchschnitt 8 Stunden in seinem Bett. Bei pflegebedürftigen bzw. bettlägerigen Menschen hingegen ist der Anteil, den sie im Bett verbringen, deutlich höher. Manche müssen sogar den ganzen Tag im Bett liegen bleiben. Daher ist es wichtig eine passende Matratze zu finden. Genügend und vor allem guter Schlaf ist essenziell für die Erholung eines Menschen und wirkt sich positiv auf Körper und Geist aus.
Die Wahl der richtigen Pflegebettmatratze hängt von verschiedenen Faktoren ab, die Sie bei der Entscheidung berücksichtigen sollten.
Eine Pflegematratze sollte auf das Körpergewicht des Patienten abgestimmt sein. Ist die Matratze zu hart, können Probleme mit hervorstehenden Körperpartien, wie Schultern, Hüfte oder Fersen auftreten. Außerdem begünstigt eine zu harte Matratze das Wälzen und Drehen in der Nacht, weil der Körper der Druckausübung entgegenwirken möchte. Eine zu weiche Matratze hingegen verursacht ein Durchhängen der Wirbelsäule, woraus Rückenschmerzen resultieren können. In der Regel sind alle Matratzen im Kern mit einer angemessenen Festigkeit ausgestattet. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die Pflegeperson den Betroffenen nicht aus einer Vertiefung herausheben muss.
Ein weiterer Faktor ist die Krankheit bzw. das Krankheitsbild. Schmerzpatienten beispielsweise benötigen in der Regel eine weichere Matratze. Zudem gibt es Pflegematratzen, die speziell auf die Krankheit angepasst sind, wie beispielsweise Inkontinenzmatratzen oder Antidekubitusmatratzen.
Für einen erholsamen Schlaf ist es wichtig genügen Platz im Bett zu haben. Daher sollte eine Pflegematratze mindestens 20 cm länger sein als der eigene Körper. In der Breite sollte eine Matratze mindestens 90 cm breit sein. Des Weiteren sollte natürlich darauf geachtet werden, dass die Pflegematratze die gleiche Größe wie das Pflegebett hat.
Es gibt verschiedene Arten von Matratzen, die speziell für Pflegebetten entwickelt wurden. Jede Matratzenart hat ihre eigenen Vorteile, abhängig vom Gesundheitszustand des Patienten.
Diese Matratzen enthalten keinen Federkern. Dennoch sind sich mindestens genauso entspannend und unterstützend wie eine herkömmliche Federkernmatratze. Der Schaumstoff ist punktelastisch und unterstützt den Körper dadurch optimal.
Diese Matratzen bieten eine gute Anpassung an die Körperform und sind in der Regel preisgünstig. Sie sind für Patienten geeignet, die nicht ständig liegen und keine speziellen medizinischen Bedürfnisse haben.
Viscomatratzen zeichnen sich durch eine dauerhafte Elastizität aus und besitzen eine hohe Raumdichte. Bei ihnen handelt es sich in der Regel um Kombikernmatratzen, die in der unteren Schicht aus Kaltschaum und in der oberen Schicht aus wertvollerem Material, der Viscoschicht, bestehen. Viscomatratzen speichern Wärme sehr gut.
Viscoelastische Matratzen reagieren auf Körperwärme und passen sich perfekt an die Körperkonturen an. Sie eignen sich gut für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und sorgen für eine Druckentlastung.
Antidekubitusmatratzen oder auch Dekubitusmatratzen genannt, sind speziell für Patienten mit hohem Dekubitus-Risiko (Druckgeschwüren) konzipiert. Durch unterschiedliche Schaumstoffschichten wird mittels spezieller Schnitttechniken und Viscoschaum gearbeitet. Dies führt dazu, dass bei Antidekubitusmatratzen gezielte Entlastungen an den direkt aufliegenden Körperstellen stattfinden. Dazu gehören Bereiche wie Steiß, Ferse, Ellenbogen und Kopf. Die Person bleibt jedoch in einer geraden Position. Besonders bei Langzeitpflege im Bett ist eine Antidekubitusmatratze empfehlenswert.
Patienten, die an Demenz leiden, wandern häufig nachts herum. Daher sind Demenzmatratzen mit einem speziellen Federungssystem ausgestattet. Dieses fängt die Bewegungen von Betroffenen ab und vermindert dadurch Schlafstörungen und damit den nächtlichen Bewegungsdrang
Inkontinenzmatratzen tragen dazu bei den hygienischen Standard beizubehalten. Sie sind leichter zu reinigen und verhindern das Eindrigen von Urin in die Matratze. Auf die Inkontinenzmatratze können zusätzlich eine waschbare Inkontinenzauflage und ein Inkontinenz-Spannbettlagen gelegt werden.
Diese Matratze wurde speziell für Patienten entwickelt, die bereits an Druckgeschwüren leiden. Sie verändert in regelmäßigen Zeitabständen selbstständig den Druck in verschiedenen Bereichen. Dadurch wird die Blutzirkulation gefördert. Damit Wechseldruckmatratzen effektiv funktionieren, müssen sie sehr präzise eingestellt werden. Ein großes Problem tritt auf, wenn die Person im Bett eine Sitzposition einnimmt. Dadurch werden die Kammern zusammengedrückt und die Druckeinstellung verhärtet. Wechseldruckmatratzen sollten ausschließlich von sehr erfahrenen und gut geschulten Fachkräften eingesetzt werden.
Für viele Patienten besteht die Möglichkeit, eine Matratze für das Pflegebett auf Rezept zu erhalten. Dies kann die Kosten erheblich reduzieren, insbesondere wenn eine spezielle Matratze erforderlich ist.
Pflegematratzen gehören zu den Hilfsmitteln und können bei der Krankenkasse beantragt werden. Die Krankenversicherung übernimmt dann die Kosten, falls alle Voraussetzungen erfüllt sind. Der Arzt muss die Pflegematratze verordnen. Wer ein Pflegebett genehmigt, erhält in der Regel auch eine Genehmigung für eine Pflegematratze.
Beim Kauf einer Matratze für das Pflegebett gibt es verschiedene Faktoren, die beachtet werden müssen, um sicherzustellen, dass die Matratze den individuellen Bedürfnissen des Patienten gerecht werden.
Zum einen sollte beim Kauf auf Zertifizierungen wie das TÜV-Siegel oder das CE-Zeichen achten, um sicherzustellen, dass die medizinischen Anforderungen erfüllt sind.
Außerdem sollte darauf geachtet werden, ob für die Pflegematratze ein spezielles Pflegebett benötigt wird oder ob ein normales Bett ausreicht.
Die richtige Pflege und Reinigung der Pflegebettmatratze ist entscheidend, um ihre Lebensdauer zu verlängern und die Hygiene zu gewährleisten.
Waschen Sie regelmäßig die Bezüge. Beachten Sie dabei die Waschanleitung und die maximale Temperatur. Sie können die Matratze auch zusätzlich mit Flächendesinfektionsmittel desinfizieren. Dieses kann als Pflegehilfsmittel auch bei der Pflegekasse beantragt werden.
Drehen Sie zudem alle paar Wochen die Pflegematratze, um Liegekuhlen zu vermeiden. Zusätzlich sollte die Matratze regelmäßig ausgelüftet werden. Bei zu starker Geruchsbildung kann auf speziell entwickelte Geruchsvernichter zurückgegriffen werden, die für Menschen ungefährlich und für die Matratze schonend sind. Bei Inkontinenz-Patienten ist ein Urinentferner zu empfehlen.
Eine Matratze für Pflegebetten sollte nach etwa 5 bis 7 Jahren ausgetauscht werden, je nach Abnutzung und hygienischem Zustand. Wenn sich erste Abnutzungserscheinungen zeigen oder der Komfort nachlässt, ist es ratsam, die Matratze zu ersetzen.
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Über den Autor
Hallo, ich bin Sven Oppel und seit über 23 Jahren im Bereich der Medizinprodukteberatung tätig. Zehn Jahre davon habe ich im Außendienst gearbeitet und war direkt an der Versorgung von Privatkunden im Auftrag des Sanitätshausfachhandels beteiligt. Dabei habe ich nicht nur Patienten versorgt, sondern auch Pflegedienste und Pflegeheime in der Anwendung von Hilfsmitteln geschult. Ein besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit liegt in der Versorgung von Palliativpatienten, ein Thema, das mir auch persönlich sehr am Herzen liegt, da mein Sohn acht Jahre in der Palliativpflege tätig war und meine Tochter im Kinderhospiz arbeitet.
2014 habe ich mit einen der ersten Online-Shops für Pflegebetten gestartet, um Menschen breiter und besser versorgen zu können. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass viele Produkte, wie Pflegebetten oder Matratzen, nicht optimal auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt sind. Deshalb ist mir die Beratung und Unterstützung besonders wichtig, damit jeder die bestmögliche Versorgung erhält. Meine Philosophie lautet daher: „Kundenorientierung: Einfach Mensch sein!